Zeit für Bibliolog – auch beim Kirchentag ist es wieder soweit. Trotz Kürzungen im Programm wird es auch wieder ein Zentrum Bibliolog / Bibliodrama geben. Also kommen Sie vorbei und treffen Sie viele Mitglieder des BNI vor Ort im Workshophaus7 in der Evangelischen Hochschule, Bärenschanzstr. 4, 90429 Nürnberg
Gerborg Drescher
Bibliolog im Dialog – Einführung in den Midrasch
Bibliolog wird oft als „moderne Form des Midrasch“ bezeichnet, wie Peter Pitzele ihn ja auch versteht. Zum klassischen Midrasch als Weg der Auslegung biblischer Texte im Judentum gibt es jedoch auch deutliche Unterschiede. In der Zeitschrift „Loccumer Pelikan“ (Heft 4/2022, S.4-8) hat Ursula Rudnick eine schöne Einführung in den Midrasch (hier zu lesen) veröffentlicht, die wir auf diesem Weg weitergeben dürfen – herzlichen Dank dafür.
Erfurt lädt ein zum Katholikentag 2024
Unter dem Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ (Psalm 37,37b) lädt der 103. Deutsche Katholikentag vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 nach Erfurt ein. Aktuell starten die Programmvorbereitungen und natürlich soll es auch dort wieder ein Bibliolog-Angebot geben. Wer sich daran beteiligen möchte, kann sich gern schon jetzt bei Dietmar Fischenich und Marianne Bauer melden.
Sieben Wochen Bibliolog „Leuchten“
Auch in diesem Jahr gab es während der Fastenzeit immer freitags von 16.00 bis 17.30 Uhr einen Online-Bibliolog via Zoom. Wer sich noch eine besondere Einstimmung auf Ostern gönnen möchte, hat am Karsamstag, 8. April um 16.00 Uhr die Möglichkeit daran teilzunehmen. Hier geht es zur Anmeldung.
„Zweisprachig, international und ökumenisch“
Eine Bibliolog-Erfahrung während des Welttreffens des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) vom 31. August bis 8. September 2022 in Karlsruhe
von Annette Bernards
Die Welt war zu Gast in Karlsruhe. Vertreter*innen aus 150 christlichen Mitgliedskirchen kamen zusammen, um aktuelle und dringende Probleme und Fragen zu beraten. Die Beratungen der ca. 800 Delegierten fanden auf dem Festplatz in Karlsruhe unter einem riesigen Zeltdach statt. Sie wurden abends mit einem Abendgebet beschlossen, das jeweils von einer Konfession verantwortlich gestaltet wurde. 30 Minuten, der Schrifttext des jeweiligen Tages mit Auslegung, Beteiligungsmöglichkeit für die Mitfeiernden und Gestaltungselemente, die für die jeweilige Konfession prägend sind – das waren die Vorgaben.
Am Samstag, 3. September 2022 waren die Katholiken an der Reihe. Sowohl der Vatikan als auch die Zentrale des ÖRK in Genf hatten im Dekanat Karlsruhe angefragt, ob sich dort jemand findet, der diese Gebetszeit vorbereitet. Schnell war eine Gruppe von 4 Personen (Dekanatsreferent, Schuldekan, zwei Ehrenamtliche – eine davon war ich) gefunden. Unsere Idee: Wir machen einen Bibliolog zur vorgegebenen Tages-Bibelstelle „Zachäus“ (Lk 19,1-8), betten ihn ein in einen kleinen Wortgottesdienst mit Taizé-Gesängen, die sehr gut mehrsprachig gesungen werden können und einen Weihrauch-Ritus zu den Fürbitten. Die Schriftstelle, die Rollen und Fragen des Bibliolog mit den jeweiligen Fragen wurden in einem Begleitheft in vier Sprachen abgedruckt. Den Bibliolog habe ich in deutscher und englischer Sprache durchgeführt (Prolog, Hinführung, Rollen, Fragen, Ecchoing / Interviewing, Shifts und Deroling).
Das Ganze war schon etwas gewagt. Und im Vorfeld waren wir mit viel Skepsis konfrontiert: „Gibt es keine Predigt? Ist kein Priester dabei? Wäre nicht eine Vesper mit Psalmen geeigneter? Was ist denn überhaupt ein Bibliolog?“ Aber manchmal muss man einfach ein bisschen stur bleiben und ein Wagnis eingehen.
Ca. 200 Mitfeiernde hatten sich dann unter dem Zeltdach versammelt aus ganz verschiedenen Ländern; zahlreiche Bischöfe und die Vatikan-Delegation saßen in den ersten Reihen. Da gab es zunächst erstaunte, z.T. irritierte Gesichter, als es losging. Zum Glück haben sich gleich einige jüngere Menschen in die 1. Rolle eines Bürgers/einer Bürgerin von Jericho hineinversetzen können. Und als der erste afrikanische Bischof aus der Rolle des Maulbeerfeigenbaums heraus erzählte, wie es ihm als Baum mit dem Zachäus in seinen Ästen und Jesus vor ihm ging, war der Bann gebrochen. Es gab viele sehr positive Rückmeldungen. Und die Vatikan-Delegation hat sich überschwänglich bedankt für diese neue Erfahrung.
Die Bibel – Lehrmeisterin der Vielfalt
Die Bibel ist weder eindimensional noch gibt sie klare Antworten. Die biblische Wahrheit hat immer verschiedene Facetten, die im Bibliolog zum Leuchten gebracht werden. Auch mit Blick auf aktuelle Fragen und Herausforderungen zu Rollenverständnis und geschlechtergerechte Sprache kann der Bibliolog seinen Beitrag leisten. Die Masterarbeit von Julia Marie Graeper befasst sich mit dem „Bibliolog als didaktischem Ansatz zur Sensibilisierung geschlechtlicher Rollenbilder in einem Religionsunterricht der Vielfalt“ – ein absolut aktuelles Thema, das sich zu lesen lohnt.
Susan and Peter Pitzele turned 80
Susan and Peter Pitzele – surprising like a Bibliolog
A tribute due to the fact that they both turned 80
by Frank Muchlinsky
Have you ever met Susan and Peter? If so, you were probably surprised. Read more: Susan and Peter Pitzele
Susan und Peter Pitzele zum 80. Geburtstag
Susan und Peter Pitzele – überraschend wie ein Bibliolog
Ein Tribut anlässlich der Tatsache, dass sie nun beide über 80 sind.
von Frank Muchlinsky
Sind Sie den beiden mal begegnet? Wenn ja, waren Sie eventuell überrascht. Lesen Sie weiter: Susan und Peter Pitzele zum 80. Geburtstag
Emotionen und Bibel
„Als Maria fühle ich mich…“
Biblisches Lernen und Emotionen im Religionsunterricht
von Uta Pohl-Patalong
Zusammenfassung:
Biblische Texte rufen vielfältige Emotionen hervor, die sich außerordentlich produktiv auf Lernprozesse auswirken. In den erfahrungsbezogenen Zugängen bekommen Emotionen Raum und werden gefördert, was jedoch bislang nur selten reflektiert worden ist. Am Beispiel des Bibliologs wird gezeigt, in welcher Weise Emotionen in biblischen Lernprozessen verortet werden können und wie diese Prozesse methodisch durch