„Train the trainer erstmals digital“

Lange mussten die 12 neuen Trainer*innen auf ihr Train the trainer warten, im März 2022 wurde es dann doch ein digitaler Kurs – und das mit Erfolg: „Die für uns vorher offene Frage, ob ein digitaler Kurs eine ähnliche Qualität gewährleisten könne wie ein präsentischer, haben wir anschließend unserem Eindruck und den Rückmeldungen der Teilnehmenden folgend bejahen können. Wir waren beeindruckt, wie intensiv und kompetent sich alle mit ihren Kurzbibliologen, in den Kurseinheiten und in gegenseitiger Unterstützung eingebracht haben und freuen uns sehr über die Bereicherung der Trainer:innenlandschaft!“ mehr (deutsch) / read more (english)

Bibliolog in Brasilien wächst – Spendenaufruf

Vor vier Jahren starteten Jandir Sossmeier und seine Frau Adriane mit dem Bibliolog in Brasilien. Neben den vielen Grund- und jetzt auch ersten Aufbaukursen, brauchen sie mehr Zeit für die Ausbildung neuer Trainer*innen. Sie hoffen in den nächsten Jahren bis zu sechs weitere Trainer*innen fertig ausgebildet zu haben, was angesichts der Größe und den Möglichkeiten Brasiliens wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirkt.

Jandir Sossmeier hat deshalb einen Hilferuf an das Internationale Bibliolog-Netzwerk geschickt, da er und seine Frau an die Grenzen des Machbaren kommen. Zurzeit suchen wir in der Geschäftsstelle des Bibliolog Netzwerkes nach Wegen, wie wir sie für die nächsten drei Jahre finanziell unterstützen können; mit dem Ziel ihre Arbeit in der Gemeinde im Umfang einer 0,5 Stelle vertreten zu lassen, um gleichzeitig Zeit zu gewinnen den Bibliolog – in ökumenischer Zusammenarbeit – noch intensiver in Brasilien zu verbreiten. Pro Jahr bedeutet das knapp 10.000 €, die wir an Spenden aufbringen müssen. Das heißt z.B. 100 Personen, die 100 € oder 200 Personen, die 50 € spenden oder die Idee einer Kollekte anlässlich eines Bibliolog Gottesdienstes oder 5 € im Monat. Egal, jeder Euro hilft, die eigene Begeisterung für das Geschenk des Bibliologs mit unserer Geschwistern in Brasilien zu teilen. Gerne erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.

Spenden Konto: Bibliolog Netzwerk Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee,

IBAN: DE10 7115 2570 0012 1096 74

SWIFF: BYLADEM1MIB

Internationaler Bibliolog-Kongress hybrid

„Euer Herz soll aufleben … (Ps 22,27) – die Bibel und der Bibliolog in Krisenzeiten“ – aktueller hätte der Titel des 5. Internationalen Bibliolog-Kongresses, der vom 6. bis 8. Mai 2022 erstmals zugleich online als auch vor Ort in Wiesbaden durchgeführt wurde, kaum lauten können. Bei der Planung war das Vorbereitungsteam rund um Dr. Katrin Brockmöller noch davon ausgegangen, dass zum Zeitpunkt des Kongresses die Pandemie vorbei und eine Reflexion der Erfahrungen sinnvoll sei; wie sich zeigte, mehrten sich dagegen die Krisen zunehmend – im Großen und im Kleinen: Hunger und Dürre, Klimakatastrophen, Krieg in der Ukraine und in anderen Ländern, Corona, politisches Chaos, … mehr als Grund genug, danach zu fragen, inwiefern Bibel und Bibliolog einen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten (können). Mehr

Hier finden Sie den Vortrag von Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong: „Krisentexte im Bibliolog“

„Es gibt jetzt ein VOR und ein NACH dem Bibliolog“

Mit großer Freude haben Jandir und Adriane Sossmeier im Jahr 2022 zwei Grundkurse und einen Aufbaukurs durchgeführt. Mit dabei waren Teilnehmer*innen aus verschiedenen Konfessionen. Alle bestätigten die Wichtigkeit des persönlichen Erlebens eines solchen Kurses, da Bibliolog nicht nur Raum zum Sprechen eröffnet, sondern auch die zwischenmenschliche Begegnung braucht. Mehr

Emotionen und Bibel

„Als Maria fühle ich mich…“
Biblisches Lernen und Emotionen im Religionsunterricht

von Uta Pohl-Patalong

Zusammenfassung:
Biblische Texte rufen vielfältige Emotionen hervor, die sich außerordentlich produktiv auf Lernprozesse auswirken. In den erfahrungsbezogenen Zugängen bekommen Emotionen Raum und werden gefördert, was jedoch bislang nur selten reflektiert worden ist. Am Beispiel des Bibliologs wird gezeigt, in welcher Weise Emotionen in biblischen Lernprozessen verortet werden können und wie diese Prozesse methodisch durch

Zum Aufsatz: Emotionen und Bibel

Warum der Bibliolog viel Raum verdient …

Unter den bibeldidaktischen Methoden kommt dem Bibliolog auch deshalb eine besondere Bedeutung zu, weil er an biblischen und jüdischen Formen orientiert ist und für eine Einheit von Form und Inhalt steht. Dass Parallelen zu der Grundform biblischen Denkens und Dichtens zu erkennen sind, wird hier wohl erstmals gezeigt. Der Bibliolog steht damit in besonderer Nähe zum „Kerngeschäft“ der Kirche und eröffnet ihr Zukunftsperspektiven.

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Bibliolog mit Musik?

Ein Experiment, das weiterklingt.

Am Anfang stand ein Missverständnis: weil ich Bibliologe, Liedermacher, Religionslehrer und Kinder-chorleiter bin, hat jemand gedacht, dass das alles zusammenfließen würde. Im Programmheft des Katholikentages in Münster stand also als Bibelarbeit: Bibliolog mit Musik, generationenübergreifend. Was das ist, wusste ich selbst noch nicht, bekam aber ein ermunterndes „Du machst das schon!“ zu hören. Was ich (mit zwei Musikern) daraus entwickelte war genau das: eine Bibelarbeit für Jung und Alt; eingebettet in Lieder und Bitte um Segen und sie war ein Bibliolog. Das Besondere ist, das an einer Stelle des Bibliologs tatsächlich live Musik erklang. Der Pianist hatte nur einen Auftrag: „Hör genau zu, was passiert und lass das Gehörte und Gefühlte in deine Finger gleiten“ – für etwa fünf Minuten lang.

So geschah es, dass es für alle in einem Haus versammelten Menschen hieß: „ihr habt vieles aus diesem Brief gehört und jeder und jede denkt im Stillen nach und von irgendwoher erklingt leise Musik, du lässt deine Gedanken auf Reise gehen.“

Ich habe wahrgenommen, dass das funktioniert. Wer wollte hat für sich selbst innegehalten, wer nicht, hörte einfach nur zu oder schaute aufs Klavierspiel oder in den eindrucksvollen Rathaussaal der Stadt Münster. Es funktioniert aus meiner Sicht, weil es jeder und jedem Raum gibt innezuhalten, einem Gedanken nachzugehen, Erlebtes nachklingen zu lassen. Dieser Bibliolog endete mit der Frage nach einem Wunsch für die Hausgemeinschaft und einem fröhlichen Lied nach der Segensbitte.
Aus meiner Sicht stimmig war ebenfalls das Konzept, die Bibelarbeit für Kinder und Erwachsene gleichermaßen anzubieten. In der Vorbereitung gab mir eine Bibliologin den Tipp: „bereite für Kinder vor, die Erwachsenen lassen sich darauf ein!“. Ein paar Kinder im Grundschulalter beteiligten sich am Bibliolog, die Erwachsenen taten es ebenfalls und kleinere Kinder wuselten zwischen Papphockern und Stühlen hin und her, ohne, dass jemand sich gestört fühlte. Richtig lebendig wurde es dann im Epilog, als die Kinder ausschwärmten um den Frieden zu verbreiten, von dem im Bibliolog ausführlich die Rede gewesen war.

Was einmal Vorbild war, konnte weiterwachsen und so entstand ein nächster Bibliolog mit Musik. Dabei konnten die erwachsenen Teilnehmenden wählen, ob sie lieber König Saul sind, der Klängen lauscht und seinen Geist beruhigt oder ob sie David sind, der auf seiner Harfe Klänge hervorbringt. Auch hier entschleunigt die Musik (wieder live) den Umgang mit dem Schrifttext und hilft zu vertiefen. Ein Saul drückt danach seine mit Eifersucht gemischte Bewunderung aus: „Ich will das auch können! Ich will nicht mehr abhängig sein, sondern ich will mir selbst helfen können!“.

Die Grundform des Bibliologs kann in den Aufbauformen um einige Dimensionen bereichert werden. Mir scheint, dass Musik noch einmal eine andere Dimension berührt, die emotional in die Tiefe geht. Spannend ist dabei, dass es ein wirklich unplanbares Geschehen in einer Momentaufnahme ist, weil das improvisatorische Spiel der Musik nicht reproduzierbar ist, sondern genau in diesem Moment des Bibliologs geschieht.

Wer neugierig geworden ist, hat vielleicht Lust bekommen, einen solchen Bibliolog zu erleben. Eingeplant ist es für den Internationalen Bibliolog-Kongress und den Katholikentag 2022 in Stuttgart, dort wieder generationenübergreifend und mit Musik.

Sieben Wochen Bibliolog – Ein Erlebnisbericht und einige Einsichten zu einem Online-Großprojekt

Immer wieder freitags – es war ein eindrückliches Experiment bei der diesjährigen Fastenaktion der evangelischen Kirche „Sieben Wochen ohne“: 250 Teilnehmende aus ganz Deutschland und aller Welt erlebten Woche für Woche einen Bibliolog. Frank Muchlinsky erzählt in seinem Bericht auf der Bibliolog-Homepage von dieser besonderen Aktion und seinen Erkenntnissen dazu.